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"Ein Kind - der langersehnte Wunsch"

Carouge (ots) Jeden Tag kommen in der Schweiz zwei Kinder dank moderner Fortpflanzungsmedizin auf die Welt.

Mit der Einweihung der Ausstellung "Ein Kind - der langersehnte Wunsch" hat die Patientenorganisation Azote Liquide eine breit angelegte Information der Bevölkerung zum Thema Fortpflanzungsmedizin gestartet. Zu den Kernaussagen der Ausstellung zählt, dass in der Schweiz jeden Tag zwei Kinder dank moderner Fortpflanzungsmedizin auf die Welt kommen. Aus der Sicht der betroffenen Paare, die sich ein Kind wünschen, werden in der Ausstellung die Behandlungsmethoden bei Unfruchtbarkeit erläutert und auf die psychologischen Auswirkungen hingewiesen. "Wir setzen uns dafür ein, dass die Wahlfreiheit für betroffene Paare erhalten bleibt und engagieren uns deshalb gegen Verbote der FMF-Initiative, über die am 12. März abgestimmt wird", erläuterte Ghila Zoutter als Präsidentin der Patientenorganisation an einer Medienkonferenz in Bern.

"Wir sind überzeugt, dass die Bevölkerung gestützt auf eine objektive Information Verständnis hat für die Probleme und Sorgen der betroffenen Paare, die sich sehnlichst ein Kind wünschen", betonte Ghila Zoutter. "Darum wollen wir offen darüber informieren, wie eine Behandlung abläuft und was heute erfolgreich im Bereich der Fortpflanzungsmedizin angewandt wird", führt Ghila Zoutter weiter aus. Die ungewollte Kinderlosigkeit habe psychologische, soziale und physische Auswirkungen auf die Betroffenen.

Die Patientenorganisation mit mehr als 1 000 Mitgliedern vertrete die Stimme der Betroffenen und nehme darum offen Stellung gegen die in der FMF-Initiative geforderten Verbote. "Wir engagieren uns für die Respektierung des Kinderwunsches und setzen uns für das Recht der betroffenen Frauen und ihrer Partner ein, sich mit den Methoden der modernen Fortpflanzungsmedizin behandeln zu lassen", erklärte Zoutter.

"Ziel der breiten Information der Bevölkerung und der dreisprachigen Ausstellung ist die sachliche Aufklärung der mündigen Stimmbürgerinnen und Stimmbürger", betonte Christine Keim bei der Präsentation der Ausstellung. Eine solche sachliche Information sei die Basis für die Meinungsbildung. "Wer weiss, was unfruchtbare Paare erleben und durchmachen, wer aber auch erfahren hat, welches Glück die Erfüllung eines Kinderwunsches für die Betroffenen bedeuten kann, wird Verbote anerkannter Behandlungsmethoden ablehnen", ist Christine Keim überzeugt. "Ich durfte das alles erleben, und das gab mir die Kraft, diese Ausstellung mit einem motivierten Team zu realisieren und sie nun überall in der Schweiz zu präsentieren."

"Bei einer Annahme der Initiative wäre die Schweiz - abgesehen von Libyen - das einzige Land auf der Welt, das eine Behandlung von sterilen Paaren mit Hilfe der medizinisch unterstützten Fortpflanzungshilfe verbieten würde", erklärte Dr. med. Marc Germond, Privatdozent, vom Centre Universitaire Vaudois (CHUV) in Lausanne. Ein Verbot hätte auch eine Zweiklassen-Medizin zur Folge, da wohlhabende Paare sich die Behandlung im Ausland leisten könnten, während Betroffene mit kleinerem Portemonnaie diese Chance nicht hätten.

Professor Martin Birkhäuser vom Inselspital in Bern betonte, dass die 19 Zentren für Fortpflanzungsmedizin nach strengen ethischen Grundsätzen erfolgversprechende Behandlungsmethoden zum Nutzen ihrer Patientinnen und Patienten anwenden und dies auch in Zukunft tun wollen. Das neue Fortpflanzungsmedizin-Gesetz sei äusserst restriktiv und bringe einen umfassenden Schutz vor Missbräuchen. Bei einer Annahme der Initiative müssten Ärztinnen und Ärzte bewährte Behandlungsmethoden verweigern.


© ots 24.01.2000