Seit 1959 verwendet Nikon das F-Bajonett. Fast alle Objektive von damals lassen sich an die neuesten Nikon-Kameras montieren. Das bietet eine gute Gelegenheit, die verschiedenen Nikon-Objektive einander gegenüber zu stellen. Die Vergleiche sind keine Tests der Objektive, sondern nur eine reine Gegenüberstellung. Eine Frage könnte lauten: Wie schlägt sich das gebraucht günstigt zu erstehende AF 70-210mm f/4.0-5.6 bei hellem Licht und Blende 8 (1/200s und Sonnenschein) gegen das teure AF-S Zoom-Nikkor 80-200mm f/2.8D IF-ED?
Es ist ein "real life test" mit einer Nikon D7000 (16MP), automatische Objektivkorrektur in der Kamera, JPG Basic. Es geht hier nicht darum, das beste Objektiv zu bestimmen, sondern im Vergleich die Stärken und Schwächen kennen zu lernen. Die Bilder bestehen aus 1:1-Ausschnitten von 1000x1000 Pixeln von der Mitte und von einer der Ecken. Man wird die Unterschiede kaum sehen, wenn man kleinere Bildschirme hat.
Man bedenke, dass in diesem Test mit der D7000 FX-Objektive nur im inneren Bereich der Linsen genutzt werden (crop mode). Die Auflösung der D7000 (DX) pro mm2 Sensorfläche entspricht ungefähr der D800 (FX). Das heisst umgekehrt: Wird die D800 (36MP) im DX-Modus (15.36MP) betrieben, liefert sie die selbe Auflösung, wie die D7000 (36MP/1.5/1.5).
Den Bildern des AF-S 80-200 f/2.8 wird noch eine Reihe mit der 24MP Nikon D3200 gegenübergestellt. Das Objektiv kommt hier kaum sichtbar an seine Grenzen. Für FX hiesse das 24MP x 2.25 = 54MP !!
Alle Nikon Objektive hier sind von sehr guter Qualität. Diesen wurden zwei Objektive von Fremdherstellern, Tamron und Hanimex gegenüber gestellt. Zum einen, weil sie zur Hand waren und zum anderen auch einen Vergleich mit einem sehr viel günstigeren Objektiv zu ermöglichen. Das Tamron war beim Kauf 1986 nicht günstig, um die 300$ beim Kurs von CHF/$ von 1.91. Es überzeugt vor allem bei 300mm Brennweite. Das Hanimex gab es 1988 zu einer gebraucht gekauften Nikon F-301 gratis dazu.
(AF / MF/ professionell / consumer):
Drei dieser Linsen sind professionelle Nikon Objektive (die mit dem goldenen Ring vorne). Wie schlagen sie sich im Vergleich zu den anderen? Um es vorneweg zu nehmen: Die professionellen Linsen sind eine Liga für sich. Weit offen sind diese Objektive um Welten besser als die "Consumer"-Versionen. Doch ab Blende 5.6 bis 8 sind Unterschiede kaum noch sichtbar.
Das Mass aller getesteten Objektive ist das AF-S Zoom-Nikkor 80-200mm f/2.8D IF-ED. Es überzeugt bis an die Ränder schon bei völlig offener Blende auch bei 24MP, was einer Dichte von 56MP im Vollformat entspricht. Man sieht hier auch, wie gut das Nikkor AF 70-210mm f/4.0-5.6 (D) ist. Dieses Objektiv kann man schon für einiges unter CHF 100.- erwerben. Sein Farben sind etwas kräftiger als bei den restlichen Objektiven. Auch das manuelle Nikkor Ai 135mm f/2.8 ist sehr überzeugend. Das AF-S DX VR Zoom-NIKKOR 18-200mm f/3.5-5.6G IF-ED ist ebenfalls ausgezeichnet und nur am äussersten Rand unscharf. Als Allrounder-Objektiv ist es bei dieser Abbildungsleistung fast unschlagbar.
Die meisten Bilder wurden am selben Tag aufgenommen. Es wurde jeweils mit der grössten Blendenöffnung begonnen und dann in ganzen Schritten bis Blende 8 oder 11 aufgenommen. Zu sehen ist immer ein 1:1 Ausschnitt aus der Mitte und ein Ausschnitt aus dem Randbereich. Die Bilder wurden mit "The Gimp" ausgeschnitten und mit der selben Kompressionsrate wieder nach JPG gespeichert.
Auf was sollte man achten? Schärfe, Kontrast, Farbfehler (chromatische Abberation), das Überstrahlen heller (weisser) Teile. Bei den AF-Objektiven korrigiert die Kamera auch die Farbverschiebungen, die am Rand wegen der unterschiedlichen Brechung der verschiedenen Wellenlängen auftritt. Bei den manuellen wird das nicht gemacht, darum sieht man dort mitunter leichte Farbsäume bei offenen Blenden. Wikipedia führt eine ganze Liste von Abbildungsfehlern, doch sind die meisten nicht massgebend. In der Fotografie gilt: Das Auge blickt auf die Mitte des Bildes, das ist der wichtigste Teil. Die Randbereiche sind nicht besonders wichtig (ausser z.B. bei Landschaftsaufnahmen).
Die Bilder wurden mit einer Nikon D7000 mit der Einstellung JPG/Basic aufgenommen. JPG/Normal wird die Qualität nicht wirklich verbessern, aber die Dateigrösse verdoppelt sich.